Wir mussten umziehen! Sie finden uns jetzt in der Torgauer Straße 52

Die Stadt Eilenburg hat nach 30 Jahren Frau Wagner gekündigt und zur Herausgabe des Objektes aufgefordert, nachdem Sie 1992 dieses Objekt gebaut hat, um für Ihre Heimatstadt einen hochmodernen Chemischreinigungsbetrieb zu schaffen.

Im letzten Stadtausschuss wandte sich Frau Wagner nochmals an den Stadtrat:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Stadträte,

ich spreche heute vor allem im Namen von Herrn Rudolph.

Eilenburg ist eine über 1000-jährige Stadt. Herr Poltersdorf hat einmal gesagt: „Wir müssen nicht immer nur Neues schaffen, sondern Geschaffenes erhalten“

Daher habe ich allen Respekt, dass er und Frau Schober sich so vehement für Alt Eilenburg einsetzten.   

Der Stadtwall, auf dem sich das Grundstück von Herrn Rudolph befindet, war ehemals von Handwerksbetrieben besiedelt – dies ist im „Sorbenturm“ von Herrn Beuche zu lesen, wo – Betonwaren Rudolph – erwähnt ist. Auch die Kaltmangel von Seilers Liegnitz ist ein technisches Denkmal, da so nicht mehr erhalten!

Herr Rudolph war über viele Jahre Vorstandsvorsitzender des Männergesangsvereins “Franz Abt Eilenburg”.

Durch den Beschuss im II. Weltkrieg wurden viele dieser Handwerksbetriebe zerstört, so auch die Kinderwagenfabrik, wo heute der Parkplatz ist, aber das Haus von Rudolphs überlebte.

Betonwaren Rudolph war ein Eilenburg eine Adresse, da deren Erzeugnisse nach dem Krieg dringend  benötigt wurden – als ich dann mit meiner Idee für Eilenburg eine Chemischreinigung nach den modernsten Erkenntnissen zu schaffen kam, räumten mir die Erben ein Vorkaufsrecht ein, damit der Betrieb in Ruhe gedeihen konnte und Herr Rudolph, welcher keine Kinder hatte, bat mich, den Hof in seinem Sinne fortzuführen, was ich 15 Jahre nach seinem Tod auch tat, und daher immer wieder Kaufantrag stellte, um zum Einen seinen letzten Willen zu erfüllen zum Anderen unsere Dienstleitungen für die Bevölkerung zu erhalten. Nichts anderes hatte ich im Sinn.

Da in der Beschlussvorlage für den Kauf des Grundstückes von 2018 steht, dass man sich schon 1995! vom vollständigen „Grünen Ring“ verabschiedet hat, und das Sanierungsgebiet 2018 abgerechnet wurde bitte ich Sie heute noch einmal eindringlich zu überlegen, ob Sie den Hof von Herrn Rudolph als Zeitzeugen nicht erhalten können.

Die Dächer sind neu, Herr Rudolph hat die untere Etage komplett saniert bevor er starb. Wir haben gebaut und im ganzen Hof stecken immense Hochwassergelder!

Die Stadt könnte vermieten bzw. Gästewohnungen daraus machen, ein Mangelmuseum für den Heimatunterricht einrichten.

Ich bitte Sie inständig Herr Rudolphs letzten Wunsch zu respektieren.

Mein Angebot zur Fortführung eines Mietverhältnisses bzw. Kaufantrag liegen vor. Sollte die Umsetzung der Chemischreignungsmaschine nicht gelingen, verliert Eilenburg die Möglichkeit, eine Schnellreinigung vor Ort anzubieten, denn solch eine kostenintensive Investition übernimmt heute keiner mehr.

  • Ist das wirklich notwendig für 700m² große Wiese –

Ein Grundstück für 140.000 € zu kaufen um es für 70.000 € abzureißen, damit einen Zeitzeugen der Stadt und einen mittelständischen Betrieb zu vernichten, ist in den Augen der Bevölkerung, welche für den Erhalt der Dienstleistungen gestritten haben, ein ökonomischer Fehltritt!

  • Die teuerste Wiese von Eilenburg –

Und es ist eine Herabwürdigung der 3.000 Bürger, welche mit ihrer Unterschrift für eine funktionierende Infrastruktur gestimmt hatten, so der Tenor in der Bevölkerung.  In anderen Städten, wie zum Beispiel in Bad Düben setzte sich Frau Münster für den Erhalt des „National“ als Zeitzeugen ein.